Foto: Das ehemalige Schwimmbad des AWO-Innovationslabors Braunschweig dient nun als Veranstaltungsraum.

Die AWO hat sich verpflichtet, in ihren ausgegliederten AWO-Sozialunternehmen eine Qualitätszertifizierung nach internationalen Normen und AWO-Qualitätskriterien (AWO-Normen) durchzuführen, um eine qualitätsgeleitete und an den Werten des AWO-Leitbilds ausgerichtete Dienstleistungserbringung zu sichern.

(Stand: Januar 2022 auf Grundlage der beim Bundesverband eingegangenen Rückmeldungen)

(Stand: Januar 2022 auf Grundlage der beim Bundesverband eingegangenen Rückmeldungen)

2021 wurden die Qualitätskriterien der AWO-Normen für folgende Arbeitsbereiche überarbeitet und veröffentlicht:

• Wohnen mit Unterstützungsleistungen für Menschen in der Eingliederungshilfe
• Tagesstätte für Menschen mit psychischen Erkrankungen
• Tagespflege
• Jugendsozialarbeit
• Stationäre Pflege
• Beratungsstellen
• Frauenhäuser

Im Mittelpunkt der Weiterentwicklung des AWO-Managementsystems steht die Werteorientierung. Auf der Bundeskonferenz im Juni 2021 wurde mit der Verabschiedung des verbandspolitischen Leitantrags bestätigt, dass die AWO die Bindung an die Werte und Grundsätze der AWO auch in Zukunft über das Managementkonzept stärken wird.

Sowohl die Verknüpfung mit dem AWO-Grundsatzprogramm als auch die Verankerung der Verantwortung der Unternehmen für den Mitgliederverband sind Schritte einer Weiterentwicklung, welche zum einen neue Herausforderungen in Form von Entwicklungsperspektiven für etablierte Anwender*innen schafft und gleichzeitig Barrieren für den Einstieg in das AWO-Management-Konzept und dessen Zertifizierung abbaut.

In diesem Rahmen kamen Expert*innen und Praktiker*innen aus den unterschiedlichen Bereichen und Ebenen des AWO-Qualitätsmanagements zusammen, um sich mit der Konzeption einer digitalen verbandsübergreifenden Management-Plattform zu beschäftigen. 

Von Qualitätsbeauftragten der Kreisebene bis hin zu Auditor*innen hat sich die Gruppe gemeinsam mit dem Innovationslabor Braunschweig in vier Design Thinking Workshops überlegt, wie die Digitalisierung dazu beitragen kann, das AWO-Management-System zugänglicher und  in der Praxis anwendbarer zu gestalten.

Die zukünftige digitale Management-Plattform soll den Einrichtungen den Einstieg in das AWO-QM-System erleichtern, bereits zertifizierten AWO-Organisationen weiterführende Hilfestellungen für die kontinuierliche Verbesserung geben und zudem den Wissenstransfer im gesamten Verband ermöglichen. 

Besonderes Augenmerk wird im Design Thinking auf eine ergebnisoffene Herangehensweise gelegt, die in kleinen Teilschritten und einem stetigen Prozess des Ausprobierens schnelle und flexible Anpassungen der Konzepte erlaubt.

Ein zentraler Ansatz von Design Thinking ist es, die eigenen Überlegungen immer wieder in der Realität zu überprüfen. Im Rahmen der Workshop führten die Workshop-Teilnehmer*innen daher kurze Interviews mit Vertreter*innen der Ziel- und Anspruchsgruppen. So kamen erste Fragen, Anregungen und Bedarfslagen zusammen:

• Wer ist die Zielgruppe einer solchen digitalen QM-Plattform?
• Wie praktikabel wäre eine solche Anwendung für den Alltag der Mitarbeiter*innen?
• Wie können Anforderungen adäquat abgeglichen werden?

Durch die Methode der User-Journey wurde klar, dass insbesondere das Thema Wissenstransfer und Vernetzung im Vordergrund stehen sollte sowie die Frage, wie die Nutzer*innen langfristig für die Nutzung der Plattform gewonnen werden können.

Abschließend wurden Ansätze für die nächsten Schritte, Meilensteine und Projektphasen formuliert, die nun aufgegriffen und weiterentwickelt werden.