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06.06.2016 | Artikel

Nachhaltigkeitslabels im Test

Von: Steffen Lembke

 

Im Rahmen der Dienstleistungen von AWO-Einrichtungen werden täglich große Mengen von Lebensmitteln verarbeitet und eingesetzt. Transparenz über die sozialen und ökologischen Hintergründe der Herstellung gewinnen dabei nicht nur im Kita-Bereich zunehmend an Bedeutung.
Eine Hilfestellung bieten verschiedene Label wie z.B. Fairtrade oder Naturland. Der Umsatz mit Lebensmitteln, die ein solches tragen, lag in 2014 bundesweit erstmals über der Grenze von einer Milliarde Euro. Dies stellt eine Verdoppelung in nur drei Jahren dar.
Die Vielzahl der Label sowie deren unterschiedliche Standardsetzung sorgen bei Einkäufer/innen und Verbraucher/innen jedoch oft für Verwirrung und damit Schwierigkeiten bei der Auswahl. Die Stiftung Warentest nimmt in ihrer aktuellen Ausgabe deshalb sechs von ihnen unter die Lupe und beurteilt diese nach ihrer Aussagekraft. Im Fokus stehen Rainforest Alliance, Utz certified, Fairtrade, Naturland Fair, Hand in Hand (Rapunzel) und als Sonderfall Gepa fair+.
Getestet wurde u.a. hinsichtlich Anforderungsniveaus, der Umsetzung in der Praxis, Kontrollmechanismen und Transparenz.
Testsieger ist „Naturland Fair“. Dieses Label wird als einziges mit der Aussagekraft „sehr hoch“ bewertet. Hervorzuheben sind insbesondere die mit ihm einhergehende Verpflichtung zur Bio-Zertifizierung sowie die starke soziale Aussagekraft. Auch konnten die Produkte ohne Probleme zurückverfolgt werden.
Etwas weniger gut, aber dennoch mit der Aussagekraft „hoch“ wurde das Fairtrade-Siegel bewertet. Gute Kontrollmechanismen und zahlreiche Wirkungsanalysen führten zu dieser Bewertung. Ca. 80% der unter diesem Label vertriebenen Lebensmittel sind auch Bio-Zertifiziert. Ein sehr kleines Label (Hand in Hand) vom Biolebensmittelhersteller Rapunzel wurde ebenfalls mit der Aussagekraft „hoch“ bewertet. Es vereint biologische Erzeugung und fairen Handeln, garantiert Mindestpreise und Prämien für die Bauern.
Weniger gut wurden Rainforest Alliance Certified und Utz Certified bewertet. Diese erhielten das Prädikat mit der Aussagekraft „mittel“. Sie sind zwar organisatorisch gut aufgestellt (Prüfmechanismen etc.), haben jedoch ein deutlich geringeres Anforderungsniveau und erreichten in diesem Bereich nur ein "befriedigend". Das Siegel Gepa fair+ basiert auf Standards anderer Labels, insbesondere denen von Fairtrade, und erhielt deshalb keine eigene Bewertung. Es wird von der Stiftung Warentest aber als glaubwürdig eingestuft. Rund ¾ der GEPA fair+ Produkte sind auch Bio-zertifiziert.
Den Artikel zum Test sowie die ausführlichen Ergebnisse können Sie kostenfrei auf der Homepage der Stiftung Warentest abrufen.

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