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21.02.2017 | Pressemitteilung

AWO steht für eine Bürgerversicherung

Von: Mona Finder

 

Wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte, sind die Gesundheitsausgaben des Jahres 2015 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent auf 344 Milliarden gestiegen.

 

Die größten Ausgaben verursacht dabei die gesetzliche Krankenversicherung mit 200 Milliarden Euro. Die Ausgaben für die soziale Pflegeversicherung stiegen sogar um 10 Prozent. Dazu erklärt AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker: „Wir kommen nicht um eine Reform des Krankenversicherungssystems herum. Es muss zukunftssicher, stabil und gerecht aufgestellt werden. Ein stetiger Anstieg der Ausgaben muss eine Erhöhung der Einnahmebasis mit sich führen. Die AWO steht für die Einführung einer paritätischen und sozialen Kranken- und Pflegeversicherung, in der die gesetzliche und private Krankenversicherung in eine integrierte Bürgerversicherung zusammengeführt werden.“

Klar sei, dass die Gesundheitsausgaben in den kommenden Jahren aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung weiter steigen werden. Chronische Erkrankungen und Multimorbidität werden zunehmen, genauso wie  psychische und (geronto-)psychiatrische Erkrankungen. Neue und bessere Diagnose- und Therapiemethoden verursachen höhere Kosten. Auf der anderen Seite nehmen die Einnahmen im Bereich der sozialen Sicherungssysteme ab, da der Anteil der jungen und berufstätigen Menschen weiter sinken wird.

Die AWO steht für eine Bürgerversicherung, in der eine paritätische Finanzierung zwischen Arbeitgeber und Beschäftigten erfolgt.

Brigitte Döcker, Mitglied des AWO-Vorstands

„Eine paritätische und soziale Kranken- und Pflegeversicherung einzuführen, ist die beste Möglichkeit, um die zukünftig wachsenden Leistungen der Krankenversicherung und Pflegekassen finanzieren zu können“, zeigt sich Döcker überzeugt. Dadurch könnte  der Beitragssatz gesenkt bzw. stabil gehalten und Leistungen, wie z. B. Sehhilfen, Hörgeräte, Zahnersatz oder Bagatellmedikamente wieder als Sachleistung in den Katalog der GKV aufgenommen werden. Eine Reform des Versicherungssystems könnte zudem das Problem der vielen Selbständigen lösen, die ihre Krankenversicherungen nicht mehr zahlen können. Deren Beitragsschulden bei den gesetzlichen Krankenkassen sind auf sechs Milliarden Euro gestiegen – ein Plus von 30 Prozent in einem Jahr.

„Die AWO steht für eine Bürgerversicherung, in der eine paritätische Finanzierung zwischen Arbeitgeber und Beschäftigten erfolgt, der Versichertenkreis auf alle Menschen ausgeweitet wird, alle Einkommensarten in die Beitragsbemessung einbezogen werden und die Beitragsbemessungsgrenze auf das Niveau in der gesetzlichen Rentenversicherung erhöht wird“, erklärt AWO Vorstandmitglied Döcker abschließend.

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