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07.06.2016 | Artikel

3. Alternativer Drogen- und Suchtbericht

Von: Kerstin Guderley

 

Der akzept Bundesverband, die Deutsche AIDS-Hilfe und der JES (Junkies, Ehemalige und Substituierte) Bundesverband stellten gestern in Berlin den 3. Alternativen Drogen- und Suchtbericht vor. Darin fordern sie einen Kurswechsel der Politik, die vermehrt auf Prävention statt auf Strafverfolgung setzen soll. Laut Bericht sind die Folgen der Kriminalisierung schwerwiegend: Während Rauschmittel wie Alkohol und Tabak erlaubt sind, führt der Konsum illegaler Drogen zu Strafverfolgung, Marginalisierung von Betroffenen, Förderung krimineller Strukturen und hoher Kosten für den Staat. International erprobte, effektive Gegenmaßnahmen werden jedoch nicht umgesetzt. Trotz globalen Paradigmenwechsels lehnt die Bundesregierung eine Überprüfung des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) ab. Die Kriminalisierung von Konsumierenden verhindert jedoch keinen Drogengebrauch. Vielmehr werden drogenbedingte Probleme verstärkt und wirksame Hilfsangebote dadurch blockiert.
Daher fordern die Herausgeber und andere Experten:
eine wissenschaftlich fundierte Überprüfung des Betäubungsmittelgesetzes staatlich kontrollierte Abgabe von bisher illegalen Substanzen (bei Cannabis z.B. über autorisierte Geschäfte, bei Heroin über das Medizinsystem), als erster Schritt Straffreiheit beim Besitz von geringen Mengen flächendeckende Einführung lebensrettender Maßnahmen wie Drogenkonsumräume und die Verfügbarkeit des Notfallmedikaments Naloxon sowie Druck-Checking und Spritzenvergabe in Haft

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