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14.06.2019 | Pressemitteilung

Für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege

Verbandsübergreifende Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) gegründet.

Heute fand die Gründungsversammlung des neuen Arbeitgeberverbandes Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) in Berlin statt. Hintergrund ist die Tatsache, dass es bisher keinen übergreifenden Arbeitgeberverband für die Pflege gibt, in denen die verschiedenen Träger gemeinsam organisiert sind. Die Gründung ist ein wichtiger Schritt, um sich innerhalb der Pflegebranche auf bessere Löhne für alle Beschäftigten zu einigen. „Diese Gründung ist zweifellos ein deutliches  Signal an die  Beschäftigten in den sozialen Berufen, deren Arbeit und Einsatz endlich die angemessene Anerkennung erfahren müssen, die ihnen zusteht“. betont AWO Bundesvorsitzender Wolfgang Stadler. Die AWO hat den Prozess zur Gründung des Zusammenschlusses von Beginn unterstützt und ihre Kenntnisse in den Entstehungsprozess eingebracht. „Es macht uns daher sehr froh, dass nun die Gründung erfolgt ist. Jetzt sollten natürlich zügig die weiteren Schritte folgen, damit es für die Betroffenen konkret wird“, fordert Stadler.

Diese Gründung ist zweifellos ein deutliches  Signal an die  Beschäftigten in den sozialen Berufen. Jetzt sollten zügig weitere Schritte folgen, damit es für die Betroffenen konkret wird.

Wolfgang Stadler, AWO-Bundesvorsitzender

Als Vorstandsmitglieder wurden auf der ersten Sitzung Ulrich Bauch (Bundesgeschäftsführer ASB) sowie Rüdiger Becker (Vorsitzender Diakonischer Dienstgeberverband Niedersachsen) und Gero Kettler (Geschäftsführer Arbeitgeberverband AWO Deutschland) gewählt. Sitz des neuen Verbandes ist Berlin. „Die Hilfe für pflegebedürftige Menschen ist eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe und muss deutlich attraktiver werden. Der Zusammenschluss von ganz unterschiedlichen Pflegeanbietern zur BVAP zeigt, dass die Branche bereit ist, hierfür einen wichtigen Beitrag zu leisten“ erklärt Vorstandsmitglied Gero Kettler. Das Ziel des Verbandes ist der Abschluss eines Tarifvertrages für die Pflegebranche, dessen Inhalte sollen für alle Anbieter verbindlich werden. Hierfür will der Verband zeitnah Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft aufnehmen. Die Inhalte des Tarifvertrages sollen durch die Sozialpartner in den nächsten Monaten ausgehandelt werden. Nach den angekündigten gesetzlichen Änderungen im Arbeitnehmerentsendegesetz (AEntG) soll ein Antrag beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales gestellt werden, um den Tarifvertrag auf die gesamte Branche zu erstrecken.

„Wir wollen einen Wettbewerb, der über die Qualität der Arbeit geführt wird und nicht auf dem Rücken der Beschäftigten. Dies erreichen wir durch faire Wettbewerbsbedingungen für alle Anbieter in der Pflege. Darüber hinaus wäre ein gemeinsamer Tarifvertrag ein wichtiges Signal für attraktive Arbeitsbedingungen im Berufsfeld“ sagt Ulrich Bauch. Die Gründungsmitglieder der BVAP drängen außerdem darauf, dass die Refinanzierung von höheren Löhnen nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen erfolgt. „Die Politik ist in der Pflicht, hierfür ein zukunftsweisendes Konzept vorzulegen. Wir müssen eine Balance finden zwischen bezahlbarer Pflege und den berechtigen Interessen der Beschäftigen. Die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen müssen vor Überforderung geschützt werden, etwa durch eine Deckelung der Eigenanteile“ ergänzt Vorstandsmitglied Rüdiger Becker.

Vorstand Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP)

Foto Vorstand Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP)

v.l.n.r.: Ulrich Bauch (Bundesgeschäftsführer ASB), Rüdiger Becker (Vorsitzender Diakonischer Dienstgeberverband Niedersachsen) und Gero Kettler (Geschäftsführer Arbeitgeberverband AWO Deutschland).

Weitere Informationen

Die Bundesvereinigung Arbeitgeber in der Pflegebranche (BVAP) ist ein Zusammenschluss von Pflegeanbietern und Wohlfahrtsverbänden u.a. des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), der Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Diakonischen Dienstgeber in Niedersachsen, des Paritätischen Gesamtverbandes und der Volksolidarität. Ziel des Verbandes ist ein repräsentativer Tarifvertrag in der Pflege.

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